Wohnen im Denkmal

Sanierung eines denkmalgeschützten Angestelltenwohnhauses

Das Doppelhaus stammt aus den 1920er Jahren und gehört zu einem Gutshof-Ensemble. Schrittweise wurden Hülle und Wohneinheiten saniert. Das Dach wurde neu gedeckt und Dachfenster ergänzt. Das Innere ist neu strukturiert; einige alte Türen und eine der Treppen wurden dabei erhalten. Neue Türen wurden stilistisch passend ergänzt. Die historischen Stützbalken und Fachwerkelemente wurden geschliffen und geölt. Der Innenausbau folgt einem Gesamtgestaltungskonzept, das neuen Trockenbau, naturbelassenen Kalkputz, rot-weiße und blaue-weiße Musterfliesen aus der Region sowie neue und alte Holzelemente in beiden Wohneinheiten übergreifend anwendet. Die Bäder – jeweils ein größeres Duschbad im Obergeschoss und ein WC mit Waschmaschinenanschluss im Erdgeschoss – sind neu konzipiert. 

Die Fliesenanordnung wurde minutiös geplant, denn hier kamen Restposten in kleinen Stückzahlen und verschiedenen Formaten zum Einsatz. Das erforderte besondere Kreativität bei der Planung und erfahrene Handwerkskunst auf Seiten des Fliesenlegers.

Zur energetischen Ertüchtigung wurde eine kombinierte Aufdach- und Zwischensparrendämmung umgesetzt, das doppelschalige Mauerwerk im Erdgeschoss mit Zellulose ausgeblasen und die Giebel und der Dachboden mit einer Innendämmung aus Holzweichfaser gedämmt. Die Fenster sind nach Denkmalschutzanforderungen vierflügelig ausgeführt und 3fach-verglast. Auf einem Nebengelass wurde eine Solaranlage installiert.

Nach der Sanierung und Gestaltung haben die in den vorherigen Nachwendejahren mehrfach überformten Innenräumen wieder eine dem Charakter des Hauses angemessene Atmosphäre. Gleichzeitig wird eine offene und helle Stimmung erzeugt.

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Holger Beisitzer ist Mitglied im Arbeitskreis Denkmalschutz der Berliner Architektenkammer >>>, Inga Ganzer hat in Architekturgeschichte promoviert und bringt ihr Wissen gern in Ihre Projekte ein >>>

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